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Die Masken der Niedertracht

Die Masken der Niedertracht

Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann (2002)

 

So lautet der Buchtitel der französischen Psychoanalytikerin Marie-France Hirigoyen. 

Sie beschreibt darin die subtilen Prozesse, die sich zwischenmenschlich abspielen und wie schleichend die Seele vieler Frauen und Kinder missbraucht und zerstört wird. Viele bemerken diesen Prozess nicht einmal. Es ist wie Zuckerbrot und Peitsche, setzt auf Verwirrung und Verunsicherung der Frauen und Kinder. Der zunehmende Narzissmus sowie Mobbing an Schulen und am Arbeitsplatz lässt dieses menschenverachtende Verhalten wie ein unsichtbarer Virus sein Unwesen treiben. Entschuldigt werden die Täter häufig damit, selbst Opfer gewesen zu sein und ihre Taten werden dadurch abgeschwächt und bagatellisiert. 

Dieses Buch sollte jede Frau einmal gelesen haben, um frühzeitig die Mechanismen zu erkennen, wie seelischer Missbrauch abläuft. Tief sitzen kollektive Gewaltthemen, die auch die Emanzipation noch nicht aus dem Weg räumen konnte. Die Dunkelziffer von Gewalt in Familien ist sehr hoch. Es gibt zu wenig Frauenhäuser und Unterstützung in der Gesellschaft. Dennoch gibt es Hoffnung: mutige Frauen, die mit ihren Geschichten an die Öffentlichkeit gehen wie die „MeToo“ Bewegung oder zur Zeit die Französin Gisèle Pelicot, die fordert: „Die Scham muss das Lager wechseln“.